Alle Angaben in diesem Kapitel beziehen sich hauptsächlich auf die Reiche der Menschen

 

Gesellschaftsstruktur:

Mit Ausnahme von Masurien und dem Freiland werden alle Länder der Menschen von Königen (in Moshak und Kariome Kaisern) und anderem Adel regiert. Die Adeltitel werden vererbt oder vom König für besondere Verdienste verliehen. Diese herrschende Schicht aus Adel und hohen Geistlichen macht etwa 5% der Bevölkerung aus. Kaum jemand stellt in Frage das der Adel durch den Willen der Götter über das einfache Volk herrscht, im Gegenzug haben die Adeligen aber auch für die Sicherheit ihrer Untertanen zu sorgen. Nahezu 90% der Landbevölkerung sind unfrei, das bedeutet ihr Grundherr kann fast nach belieben über sie verfügen und sie auf seinen Ländereien arbeiten. In der Regel haben diese Leibeigenen jedoch ihre Ruhe, sofern sie ihre Abgaben entrichten und sie nicht im Falle eines Krieges zu den Waffen "gerufen" werden. Leibeigene können sich gewisse Rechte, wie etwa das Recht zur Heirat, von ihrem Gutsherren erkaufen. In den Städten haben die Bürger weit mehr Rechte und können zum Beispiel persönlichen Besitz vererben. Einige Fernhändler überflügeln mit ihrem Reichtum die Adligen und erringen durch ihr Gold auch politischen Einfluss. Etwa 3/4 der menschlichen Bevölkerung leben und arbeiten als einfache Bauern.

 

Recht und Rechtssprechung

Jedem Angeklagten steht ein Anwalt zu. Liegt ein Geständnis vor sind keinerlei weitere Beweismittel notwendig, andernfalls kann die Verurteilung auch nur aufgrund von Beweisen erfolgen. Für ein Indizienverfahren ist die Anwesenheit einer Lighana Priesterin von Nöten, andernfalls genügt das Urteil des Lehnsherren oder eines von ihm eingesetzten Richters. Diese Vorschrift führt in so manchem Fall zum ungerechtfertigten Einsatz von Folter, um sich eine unter göttlicher Beobachtung stehende Verhandlung zu ersparen. (Bei welcher vielleicht noch ganz andere Dinge ans Licht kommen könnten).

 

Die Wissenschaften:

Magie und Zauberei entstammen nicht irgendeinem Aberglauben, sie sind ein fester und realer Bestandteil der Welt, und eigentlich eine Wissenschaft für sich. In allen Reichen sind die größten Zauberwirker in ihrer Macht mit dem Hochadel oder den Kirchenobersten gleichzusetzen. Auch wenn sie nach der dunklen Zeit der Dämonenkaiser keinerlei Adelstitel mehr für sich beanspruchen dürfen. Die Erzmagier der einzelnen Spezialgebiete stehen im Ansehen kaum unter einem König. Neben der Magie forscht man an den arkanen Akademien aber auch an allen anderen Wissenschaften so dass Magier zu den gebildetsten Personen der Reiche zählen.

In der Mathematik sind einfaches Bruchrechnen und sogar einige Quadratwurzeln bekannt. Führende Mathematiker beschäftigen sich mit den Winkelverhältnissen diverser geometrischer Körper oder aber abstrus anmutenden Zahlenreihen. Auch Händler haben meist ein gewisses Mathematisches Grundwissen und wissen mit Addition und Multiplikation umzugehen.  Für die Allgemeinheit endet das mathematische Wissen, und auch der Bedarf an selbigen, jedoch meist an den eigenen zehn Fingern.

Die Astronomie und damit auch die Astrologie florieren seit dem Aufkommen zwergischer Teleskope. Doch sind die Erkenntnisse der Astronomen weiterhin spärlich während die Deutungen der Astrologen nur wenig über einfachem Rätselraten anzusiedeln sind. Der Wille der Götter ist scheinbar unergründlich und offenbart sich weit zuverlässiger in den Visionen der Gottesdiener.

Was den Bereich der Tierkunde angeht so sind, zumindest in den von Menschen bewohnten Gegenden dieser Welt, nahezu alle Lebewesen, welche im ausgewachsenen Zustand größer als ein Finger werden, von Spezialisten benannt und katalogisiert. Und viel mehr als besagte Spezialisten interessieren sich auch nicht für diese Unterschiede, dem einfachen Bürger reichen seine Haus- und Nutztiere vollkommen, und was bedrohlich ausschaut wird eben erschlagen, so lange es sich nicht energisch wehrt.

Anders als die Tierkunde ist die Pflanzenkunde mit all ihren Gift-, Nutz-, und Heilpflanzen von weit größerem Interesse. Allerdings scheint sich hier auch eine weit größere Artenvielfalt zu finden so das nahezu täglich, aus allen menschlichen Reichen, bisher unbekannte Kräuter gemeldet werden. Viele Wissenschaftliche Akademien unterhalten große Pflanzensammlungen wobei zum Zwecke der Katalogisierung meist auf getrocknete Pflanzenteile zurückgegriffen wird. Das Volk der Elfen ist in seiner Kenntnis der Pflanzenwelt sicher unübertroffen, doch fehlt von ihnen bisher jegliche Katalogisierung, und sie werden uns diese wohl in naher Zukunft auch nicht liefern.

Die Alchemie ist mit Ausnahme weniger Erfindungen wie etwa Porzellan und Glas für den Normalbürger von geringem Interesse. Doch verdienen sich findige Alchemisten mit den grandiosesten Versprechungen an so manchem Adelshof eine goldene Nase, oder aber einen langen Aufenthalt im Verließ. Führend auf diesem Gebiet sind wie in nahezu allen Wissenschaften abseits der Magie die Angehörigen des kleinen Volkes welche vor allem aus Metallen die erstaunlichsten Legierungen herstellen. Forschung im Bereich der Gifte und Elixiere wird hingegen meist von menschlichen Alchemisten betrieben, dies jedoch meist mit zweifelhafteren Erfolgen.

Die Mechanik hat mit ihren verschiedenen Spielarten Einzug in das tägliche Leben gehalten. Seien es nun geschickt geplante Hebekonstruktionen zum entladen von Frachtschiffen oder die neuesten Erkenntnisse im Themengebiet der Statik, all dies wird nahezu augenblicklich in die moderne Welt integriert. Ausgelöst hat diesen Aufschwung wohl der im letzten Jahrhundert stark verbesserte Kontakt zu den Zwergen, welche als Meister der Mechanik und Baukunst gelten. Wer etwas auf sich hält, und über das nötige Geld verfügt, lässt seinen neuen Amts- oder Adelssitz von einem zwergischen Architekten bauen.

 

Volksbildung:

Was die Verbreitung des Wissens angeht so gilt hierbei ein einfaches System: „Wer nichts zu sagen hat braucht auch nichts zu wissen“. Und so ist die Mehrheit des Volkes nicht einmal des Lesen und Schreiben mächtig, und wer Lesen und Schreiben konnte interessierte sich in der Regel nicht für die einfachen Leute. Nur die oberen 10% bestehend aus Adligen, den Abgängern von Magierschulen, reichen Händlern sowie Angehörigen der Kirchen haben überhaupt die Möglichkeit an weiterführendes Wissen zu gelangen.




Der Adel:

Junge Adlige werden im Alter von etwa sieben Jahren an einen befreundeten Hof geschickt, dort lernen sie die höfischen Umgangsformen, den Umgang mit allerlei Waffen sowie das fachgerechte Abhalten einer Jagd. Des Weiteren können sie sich von Mönchen und Magiern in kirchlichen und weltlichen Belangen ausbilden lassen, ein Privileg welches jedoch kaum in Anspruch genommen wird. Diese Ausbildung endet mit dem Ritterschlag welcher in der Regel am Ende des 20ten Lebensjahres erfolgt. Während erstgeborene Söhne darauf vorbereitet werden die Regierungsgeschäfte des Vaters zu übernehmen so steht es den jüngeren Frei als fahrende Ritter durch die Lande zu streifen. Andere Adelssöhne schließen sich auch dauerhaft der Kirche an.



Landwirtschaft:

In der Zeit nach dem Exodus war in allen Ländern die Zweifelderdwirtschaft üblich, dabei wurde immer die Hälfte der Ackerfläche mit Getreide bestellt, während die andere Hälfte brach lag.

Ab dem Ende des 6ten Jahrhunderts breitete sich dann, ausgehend von Kariome, das Konzept der Dreifelderwirtschaft aus. Bei diesem Vorgehen liegt nur noch ein Drittel des Landes brach oder wird als Weide genutzt, während auf den anderen beiden Feldern Sommer- b.z.w. Wintergetreide angebaut wird. Dies ermöglicht den dauerhaften Anbau von Futterpflanzen für Pferde welche in der Folgezeit die Rinder als Arbeitstiere ersetzten. Da Pferde weit leistungsfähiger sind erhöhte sich dadurch wiederum die Effektivität. Nach der dunklen Zeit wurde diese Methode dann in manchen Regionen auf eine Vierfelderdwirtschaft ausgeweitet. Dabei wird ein Feld im ersten Jahr mit Wurzelfrüchten bebaut welche den Boden am stärksten Beanspruchen. Im Zweiten und Dritten Jahr folgen dann Getreide und Hülsenfrüchte. Im vierten Jahr wird das Feld brach liegen lassen oder als Viehweide genutzt, bevor sich der Ablauf wiederholt.

Im 12ten Jahrhundert kam es dann zu einer großen Boden- und Landwirtschaftsreform in Kariome bei der die gesamte Ackerfläche einer Dorfgemeinschaft in vier Großfelder geteilt wurde, die im gleichen Rhythmus bebaut wurden. Dadurch können Zugangswege sowie Wendeflächen für den Pflug entfallen und das Land noch effektiver genutzt werden.



Turniere (Norden) und Arenakämpfe (Süden) – oder vermischen

Unter den Rittern gibt es unterschiedliche kämpferische Wettbewerbe welche meist von größeren Festlichkeiten umrahmt werden. Zum einen existiert das Gemenge, hierbei handelt es sich um einen Wettkampf zweier Soldatengruppen welcher zwar mit stumpfen Waffen ausgefochten wird aber ansonsten einer echten Schlacht in nichts nachsteht. Einige wenige Regeln sollen stellen einen halbwegs ritterlichen Ablauf der Kämpfe sicher und sollen vor allem die Anzahl der verletzten oder gar getöteten Teilnehmer im Rahmen halten. Solche Turniere werden auch gelegentlich genutzt um Streitigkeiten beizulegen die andernfalls in offenes Blutvergießen ausufern könnten.

Des Weiteren ist die Tjost zu nennen, der Kampf Mann gegen Mann, welcher sowohl beritten als auch mit diversen Waffen auf dem Boden ausgetragen wurde und bei dem es nicht selten um hohe Preisgelder und Wettbeträge geht. Fähige Kämpfer konnten durch solche Turniere schnell zu Ruhm und Geld kommen. Man muss allerdings je nach Wichtigkeit des Turniers eine festgelegte Menge adliger Vorfahren vorweisen können um überhaupt teilnehmen zu dürfen.

 

Militärwesen:

In allen Reichen findet sich ein Netz von Burgen. Mal ist es sehr weit wie in Pherizien, wo wehrhafte Burgen nur an strategischen Schlüsselstellen errichtet werden, teils sehr eng wie in Moshak, wo man im Umkreis eines Tagesmarsches immer mindestens eine Festungsanlage vorfinden kann. Die Burgen befinden sich entweder im Besitz des Grundherren oder aber eines höheren Adligen welcher dort einen eigenen Verwalter einsetzt.

Alle Unfreien können von ihrem Gutsherren zu den Waffen gerufen werden, die freien Bürger und alle Adligen ruft der König selbst in den Kampf, diese können sich jedoch durch eine Abgabe von dieser Pflicht befreien. Alle Kämpfer müssen selbst für ihre Waffen, die Ausrüstung und Lebensmittel für die ersten Kriegswochen sorgen, Adlige haben zudem weitere Truppen aus den Reihen ihrer Unfreien auszuheben. Freie Bürger und Adlige können sich dem Ruf zu den Waffen auch verweigern wenn er in ihren Augen nicht gerechtfertigt ist. Durch die oben genannten Abgaben und andere finanzielle Mittel wird das Heer, wenn genug Zeit zur Verfügung steht, durch angeworbene Söldnertruppen weiter verstärkt.

Gefangene Adlige werden in der Regel gegen Lösegeld wieder freigelassen, auf den einfachen Bürger wartet im Falle der Gefangennahme Zwangsarbeit oder Schlimmeres, bis hin zur sofortigen Hinrichtung noch auf dem Schlachtfeld.



Maßeinheiten:

Unter den Menschen haben sich folgende Maßeinheiten durchgesetzt und werden in allen Reichen verwendet. Die Genauigkeit hängt hierbei jedoch von den verwendeten Messmethoden ab und kann je nach Region mehr oder weniger großen Schwankungen unterliegen. An allen Handelsplätzen finden sich Standardmaße mit welchen Uneinigkeiten geklärt werden können.

Zählmaße:   Paar (2)    Dekade (10)    Dutzend (12)     Mandel (15)     Schock (60)     Groß (144)

Längeneinheiten:   Finger (1,3cm)     x2 = Zoll (2,6cm)     x12 = Fuß (32cm)      x2 Elle (66cm) / x3 = Schritt (1m)  / x6 = Klafter(~2m)    x1000 Meile (2km)    Tagesreise (40km)

Gewichte:   Quader (1t)     Zentner (50kg)     Stein (1kg)     Pfund (500g)     Unze (25g)     Skrupel (1g)

Hohlmaße:   Ox (960l)     Fass (60l)     Eimer (12l)     Maß (0.8l)     Schoppen (0,2l)     Hohlfinger/Flux (8cm³) 



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